- 독일어 아침편지 -
Der Baum
Ich besaß einen Baum. Ich näherte
mich diesem Baum und lehnte mich an seinen Rücken. Wenn ich ihn mit “du
mein Baum” ansprach, Dann zeigte mir dieser Baum seine silbrig glänzenden
Blätter, wenn ich sagte “ich will den Himmel sehen”, dann öffnete der Baum
seine Brust und zeigte mir den Himmel. Wenn ich mich am Abend schlecht
fühlte, dann sangen die Vögel und beweinten mich. Hinter meinem
Haus stand ein Baum. Wenn es regnete, dann eilte ich zu den großen
prächtigen Blättern, konnte mich vor dem Regen schützen, und wenn die
Welt mir überhaupt nichts mehr bedeutete, in diesem Wind, in diesem
Wehen, dann stöhnte der Baum in Sorge um mich. Und wenn ich mich selbst
nicht loslassen konnte, Dann ließ der Baum seine Blätter los und verhalf
mir dazu, den Sinn des Loslassens zu verstehen.
- aus: “Ich sehne
mich nach dir, obgleich du bei mir bist” von Yu Si-Hwa -
*
Manchmal vermisse ich so etwas wie diesen Baum. Ich laufe immer geschäftig
herum, bin ständig unterwegs, schaue hier und schaue da, aber der Baum steht
immer an seinem Platz als ob er der Mittelpunkt der Welt
sei, unverrückbar. Er stand schon immer dort, fest verwurzelt, heißt mich
willkommen, bietet Schutz, ein stummer Lehrmeister aus der Natur. Das Auge
des Dichters, der dies erkennt, ist von großer Klarheit.
오늘도 많이
웃으세요. 귀국길에 오르며...
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